Was ist Schlaraffia?

Schlaraffia ist keine Faschingsgilde, auch kein geheimer Bund, sondern eine Gemeinschaft von Männern, die in gleichgesinntem Streben die Pflege der Kunst und des Humors unter Einhaltung eines gebotenen Ceremoniales bezweckt und deren Hauptgrundsatz die Hochhaltung der Freundschaft ist.

Der Uhu als Symbol für Weisheit, Humor und Tugend ist in jeder Burg präsent. Schon beim Eintritt in die Burg grüßen die Schlaraffen ihn mit einer tiefen Verbeugung. Zugleich bleibt alles Profane außerhalb und das geistreiche Spiel unter Freunden, getragen vom Leitspruch "In Arte voluptas" ("In der Kunst das Vergnügen") nimmt seinen Lauf. Geistreiche Texte, die vielfach selbst verfasst sind oder im Augenblick des Spiels entstehen, werden vorgetragen, gemeinsam Schlaraffenlieder gesungen, solistisch oder in Gruppen musiziert und vieles mehr.

Auch gehört eine eigene Zeitrechnung zum schlaraffischen Spiel. Die Schlaraffen orientieren sich am Gründungsjahr 1859  ihrer Vereinigung. Demzufolge ist nach gregorianischem Kalender das Jahr 2023 bei den Schlaraffen als das Jahr a.U. 164  (anno Uhui 164) zu sehen.

 

Das erste Schlaraffenreych, das von deutschen Künstlern gegründet wurde, entstand 1859 in Prag. Dort war ihre letzte Heimstatt in der Stephansgasse

(Stepanska ul.)  36, das jetzige Hotel Alcron. Inzwischen existieren weltweit derzeit knapp 300 Reyche und Colonien (lokale Vereine).

 

Als kleiner Ausflug in die Geschichte der Entstehung Schlaraffias bietet die folgende Abschrift der

 

Verfassungsurkunde und Satzungen des Schlaraffenreiches (Praga), 1867

 

Behördlich genehmigte Statuten

Die Unterzeichneten, Director und Mitglieder des st. Theaters, beabsichtigen einen Verein zu bilden, dessen Zweck folgender ist.

§ 1. Sich durch Heiterkeit und harmlose Scherze nicht nur zu unterhalten, sondern hauptsächlich durch Zusammenkunft ihren Kollegen, anderen Künstlern und Kunstfreunden die gegenseitigen Erfahrungen auszutauschen, sich zu belehren und ihre Kenntnisse zu vermehren.

§ 2. Um diesen Zweck zu erreichen, werden sowohl dichterische, wie musikalische Vorträge gehalten, als auch Schöpfungen der Malerei, Bildhauerkunst usw. zur Besichtigung aufgestellt.

§ 3. Gespräche und Vorträge über Politik und Religion sind gegen den Zweck des Vereins, folglich nicht gestattet.

§ 4. Die Gesellschaft nennt sich "Schlaraffia" und versammelt sich wöchentlich einige Male in einem nur für die Mitglieder derselben zugänglichen und von ihr gemieteten Locale.

§ 5. Mitglieder Gesellschaft können nur Männer von unbescholtenem rufe werden; Künstler werden unbedingt, Kunstfreunde durch zwei Drittel Stimmenmehrheit der anwesenden Gesellschaft aufgenommen.

§ 6. Jedes Mitglied hat bei seinem Einritte 2 fl. ist. Währ. und später für jeden Monat 50 kr. ist. Währung zu entrichten.

§ 7. Ein Mitglied hört auf, Teilnehmer der Gesellschaft zu sein:

a) wenn es einen Monat lang ohne hinreichenden Grund bei der Versammlung fehlt;

b) wenn es drei Monate keinen Beitrag leistet;

c) wenn es durch unpassendes Betragen oder Nachhalten der Statuten sich das Missfallen der Gesellschaft zuzieht, in welchem Falle auf Antrag eines Mitgliedes von den Anwesenden der Gesellschaft mit zwei Drittel Stimmenmehrheit über sein Bleiben oder Nichtbleiben entschieden wird.

§ 8. Ehrenmitglieder können mit zwei Drittel Stimmenmehrheit der Anwesenden ernannt werden.

§ 9. Gäste können nur durch Mitglieder eingeführt werden, und zwar:

a) Fremde für die Dauer eines Monats;

b) Einheimische an einem Abend.

§ 10: Für die Aufrechterhaltung der Statuten und die Erledigung der vorkommenden Geschäfte sorgt ein Ausschuss, bestehend aus drei Mitgliedern der Gesellschaft, welcher auf die Dauer von drei Monaten durch einfache Stimmenmehrheit gewählt wird. Demselben sind auch die Vorträge (sowohl poetischen als prosaischen), sowie die Musikstücke früher vorzulegen, da er der Behörde gegenüber verantwortlich ist.

§ 11. Findet ein ganzes Jahr lang keine Versammlung statt, oder hat sich die Gesellschaft durch Austritt oder Ausschluss bis unter die Zahl "Zehn" reduziert, so hat sie aufgehört, als solches zu bestehen und das Eigentum derselben ist unter die noch übrigen Mitglieder zu verlosen.

 

Prag, am 9. März 1861

 Quelle: Abschrift durch Rt. Knasterix der Mus(f)ische (114),

28. im Hornung a.U. 145

 

Die Schlaraffia zeichnet sich durch eine eigene Sprache aus, welche Schlaraffenlatein genannt wird, obwohl in allen Reychen der Welt Deutsch gesprochen wird.

 

Ein sehr wichtiger Aspekt ist der Kontakt unter den Schlaraffen. So werden alle Kontaktdaten in der Allschlaraffia zusammengefasst, welche auch die Stammrolle Allschlaraffia herausgibt, ein über 1000 Seiten umfassendes Buch, das jeder Schlaraffe jährlich aktualisiert erhält und das einen Überblick über alle (auch über die untergegangenen) Reyche, Colonien, ihre Vorstufen Feldlager und Stammtische sowie die Sassen (Mitglieder) bietet. Jeder Schlaraffe ist in jedem Reych der Welt jederzeit willkommen.

 

Momentan bestehen Reyche und Colonien in Österreich, Deutschland, Schweiz, Italien, Spanien, Frankreich, Belgien, Schweden, den USA, Kanada, Mexiko, Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Brasilien, Argentinien, Thailand, Südafrika und Australien. Weltweit beträgt Gesamtzahl der Schlaraffen etwa 10.000. Die einzelnen Reyche und Colonien sind in der Reihenfolge ihres Entstehungsdatums nummeriert. Die Schlaraffia Veltcuria trägt die Reychsnummer 114.

Unsere Sippungen (Zusammenkünfte) finden in der Zeughausburg in Feldkirch, Vorstadt 26, von Oktober bis April jeweils am Donnerstag Glock 8. d. A. (20:00 Uhr) statt.

 

  • Sie verfassen eigene Texte und Gedichte oder rezitieren gerne Texte anderer Autoren vor einer überschaubaren, aufmerksamen und begeisterungsfähigen Zuhörerschar, 
  • Sie spielen ein Musikinstrument und würden gerne mit Gleichgesinnten gemeinsam niveauvoll musizieren und mit musikalischen Beiträgen die schlaraffischen Abende bereichern,
  • Sie sind jemand, der den abwechslungsreichen Fechsungen (Beiträgen) anderer zuhören und einfach nur genießen möchte,

dann sind Sie genau richtig in der Welt Schlaraffias, die Ihnen viele Möglichkeiten zur Entfaltung der eigenen Kreativität und Unterhaltung bietet.

 

Sollte Ihr Interesse geweckt worden sein, dann treten Sie doch mit uns über das Kontaktformular in Kontakt. 

 

Kontaktformular 

Durch Scannen des QR-Codes gelangen Sie ebenfalls zum Kontaktformular der Veltcuria.

Auch unser Kantzelar und die Sassen der Veltcuria stehen Ihnen jederzeit zur Verfügung. Sie begleiten Sie bei all Ihren Fragen, so dass Sie tiefer in die Wunderwelt Schlaraffias einzutauchen vermögen.

 

Kontaktadresse

kantzlerambt114[at]gmx.at